Sonntag, 15. August 2010

Moules frites



Da es heute schon den ganzen Tag entweder regnet oder zumindest der Himmel durch regenschwangeren Wolken verhangen ist, habe ich schon fast vergessen, was für ein schöner, lauer Sommerurlaubsabend es gestern war. Und da diese mit dem ausklingenden Sommer immer spärlicher werden, muss man einen solchen natürlich entsprechend genießen.

Haben wir gemacht und sind mit unserem Brüsselgast zum Muschelessen gegangen. "La nouvelle saison des moules de Zélande" hat schließlich schon begonnen, und wo, wenn nicht in Brüssel, hat man so viele Möglichkeiten unterschiedlichste Muscheln-und-Fritten-Kombinationen zu testen. Ob ganz klassisch mit Weißwein, mit viel Gemüse à la provencal, anti-vampirisch mit Unmengen an Knoblauch oder exotisch-scharf durch Pili-Pili, jeder (der Muscheln mag, na klar) wird hier seine Geschmacksrichtung finden. Moules frites (Muscheln mit Fritten) ist ein Klassiker der belgischen Küche. Und wer einmal vor einem dampfenden Topf saß und sich Muschel für Muschel zum köstlichen Sud vorgearbeitet hat, der wird verstehen, dass ich gerade eine kleine Schreibpause machen muss, um etwas zu essen, weil mir beim Gedanken daran das Wasser im Munde zusammenläuft.

Okay, vorher noch was Wissenswertes: die Muscheln, die hier in Brüssel und in weiten Teilen Belgiens verzehrt werden, kommen nicht von der belgischen Küste, sondern werden aus der niederländischen Region Zeeland importiert. Das scheint den Belgier aber in keinster Weise zu stöhren: zwei Drittel der gesamten Muschelernte aus der Osterschelde in Zeeland (50 Millionen Kilo) werden hier pro Jahr verzehrt - damit dürfe schon klar sein, wer die europäische Rangliste in dieser Disziplin anführt. Und wir haben gestern unseren Teil dazu beigetragen - unser neuer Sommersport...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen